Am vergangenen Donnerstag durfte eine Gruppe von 21 Mitgliedern des Aero-Club Bad Nauheim den Fliegerhorst des taktischen Luftwaffengeschwaders 31 Boelcke im Nordrheinwestfälischen Nörvenich besuchen.Organisiert wurde dieser Truppenbesuch von unserem Mitglied Frank Neurath, der selbst lange Eurofighter für die Bundeswehr geflogen ist.
Nach Ankunft an der Hauptwache des Stützpunktes ging es zu einem Vortragsraum. Dort wurde die Besuchergruppe über die Geschichte, den Namensgeber Oswald Boelcke sowie Aufgabe und Auftrag der Einheit informiert. Die Sicherung des Deutschen Luftraum steht hier sicherlich an oberster Stelle. Interessant zu erfahren war, wie häufig tatsächlich Abfangjäger der Bundeswehr in Deutschland aufsteigen müssen. Bis zu 40 mal pro Jahr kommt es hier zum Start der Eurofighter, die Anzahl Alarme die sich noch vor dem Start wieder aufklärt, ist um ein Vielfaches höher.
Als nächstes ging es dann zur Anflugkontrolle. Dort wurde von den militärischen Lotsen deren Aufgabe erklärt und Radargeräte vorgeführt. Auch besondere Anflugverfahren können hier in Nörvenich trainiert werden, nicht nur für Militärflugzeuge. Nach dem Mittagessen in der Truppenküche des Stützpunktes folgte eines der Highlights des Tages. Die Besichtigung eines Eurofighters in einem Hangar stand auf dem Programm. Begleitet von 2 Mechanikern wurde in einem Rundgang um das Flugzeug in 45 Minuten auf viele technische Details zu Flugzeug, Flugleistung, Bewaffnung und Technik eingegangen und Fragen dazu beantwortet.
Im Anschluss stand das nächste Highlight an. Ein Besuch des Simulators, in dem auch die Kampfpiloten üben und trainieren, brachte spannende Minuten für einige Teilnehmer. So durfte zum Beispiel und Segelkunstflugweltmeister Moritz Kirchberg im Cockpit mit Rundumsicht platznehmen und die Kunstflugtauglichkeit des Eurofighters erproben. Andere Teilnehmer testeten die Wendigkeit, wieder andere flogen tief durch Flusstäler. Solche einen Flug im „Sim“ erleben sicher nicht viele Privatpiloten.
Gegen 14:30 Uhr standen live, Starts mehrerer Eurofighter Typhoon auf dem Programm. Mit dem Bus ging es direkt an die Start- und Landebahn des Fliegerhorstes. Aus dieser Nähe die Starts zu beobachten ist optisch und akustisch natürlich sehr beeindruckend und für jeden Flieger etwas Besonderes.
Es folgten noch eine Besichtigung der fliegenden Staffel, dem Ort an dem die Piloten Ihren Arbeitstag verbringen für Briefing und Flugplanung, aber auch Sport und Fitness. Danach ging es mit dem Bus auf die andere Seite des Stützpunkts wo sich die Ausbildungswerkstatt befindet. Hier lernen Jährlich 12 Auszubildende den Beruf den Fluggerätemechanikers. In der große und gut ausgestatteten Halle befinden sich alte Propellergetriebene Flugzeuge wie eine Focke Wulf Piaggio oder Dornier DO28 direkt neben Hubschraubern, einem Starfighter und einem Tornado Kampfjet.
Der krönende Abschluss des Besuchs war dann wieder die Beobachterposition an der Landebahn während der Landephase der zuvor beobachteten Starts. Die 6 Eurofighter kamen von Ihren etwa 90 Minütigen Einsätzen zurück. Dabei konnten neben Landungen auch Durchstartmanöver und Formationsüberflüge beobachtet werden. Auch ein AWACS Aufklärungsflugzeug der NATO, eine vierstrahlige Boeing 707 mit der markanten runden Radarantenne auf dem Dach, kam zu mehreren Übungsanflügen und zum „Touch and Go“ vorbei.
Ein spannender und sehr informativer Tag endete nach gut 6 Stunden. Wir bedanken uns sehr beim taktischen Luftwaffengeschwader Boelcke, unserem Mitglied Frank Neurath der das Ganze organisiert hat und natürlich Herrn Oberstabsfeldwebel Hohlbein der uns den ganzen Tag über geduldig rumgeführt und jede Frage beantwortet hat.
Beitrag von Mark Bieler